Weltbild?

sibo · Beitrag von **sibo** » 2007-11-04, 19:59

obwohl meine beschäftigung mit systemischem denken nicht neu ist, verändert sich mein weltbild dadurch immer mehr.
ich kann mir schlecht vorstellen systemisch zu arbeiten OHNE im grossen und ganzen ("immer" ist wohl illusion

) systemisch denkend zu leben.
auch hier wieder..ich wünsche mir erfahrungsaustausch!!!

Beitrag von **r.l.fellner** » 2007-11-23, 01:12

Hmm.... ich selbst habe eigentlich häufig die Befürchtung, in meinem 'Leben draußen'
zu wenig systemisch denkend zu leben....

, also in meinem Denksystem allzu immunisiert zu sein für den Freiheiten, die mir die Systemik als Denk- und Lebenskonzept eigentlich bieten würde.

Können Sie evt. ein Beispiel anführen, wie Sie "systemisch denkend leben" (also wie sich das in Ihrem Leben bemerkbar macht), sodass ich eine Orientierungsmöglichkeit habe, ob mir das fallweise auch gelingt (bzw. gelingen könnte) ?

Lieben Gruß,
R.L.Fellner

sibo · Beitrag von **sibo** » 2007-11-23, 12:20

ich sprach ja von "im großen und ganzen";-)
darum geht's ja auch im systemischen..wenn ich's richtig verstanden hab?;-)
um das ganze, die zusammenhänge, das einwirken vom einen auf das andere und vice versa.
manchmal denk ich es ist natürlich freiheit-wie sie auch schreiben, andrerseits aber auch eine riesenverantwortung und möcht so ganz und gar uneinflussnehmend auf irgendwas sein.
(mag aber auch mit meinem momentan ganz unsystemischen zahnschmerzen zusammenhängen (oder doch systemisch?);-))
das denken UNsystemisch zu handeln/denken ist doch schon teil systemischen denkens oder zweifelns?

übrigens schön eine antwort lesen zu können:-)
lieben gruß
s.

Jonatan · Beitrag von **Jonatan** » 2007-12-21, 19:59

Da ich erst vor ein paar Tagen dieses Forum entdeckt habe, kann ich erst heute antworten. Mir geht es zumindest ähnlich, d.h. ich würde es auch so sagen: Das Systemische trägt in den Alltag hinaus.
Ein Beispiel: in Diskussionen fällt es mir leichter die Meinung anderer nicht gleich anzugreifen, sondern sie eher wie einen Mosaikstein zu behandeln, um eventuell zu einem neuen, anderen (erweiteteren) Bild zu kommen. Bei Streitereien und Konflikten achte ich strenger darauf, dass jeder seine Ansicht zu einem Problem äußern kann. Ich arbeite seit einigen Jahren in der Jugendhilfe und im Umgang mit Jugendlichen hat mir diese Einsicht sehr geholfen. Auch die konsequente Wertschätzung des Gegenüber ist für mich ebenso hilfreich. Das gilt auch im Umgang mit Freunden und Nachbarn.
Mit einem Gruß zur Weihnachtszeit
Jonatan

Aivlys · Beitrag von **Aivlys** » 2008-10-12, 13:04

Ich würde meinen Alltag ohne systemisches Denken kaum überleben! Mir ist z.B. immer wichtig, die Prozesse um mich herum unter den Aspekten zu analysieren: Welche Regeln herrschen hier, wie spiele ich mit, welche Position habe ich in diesem System?
Das hilft mir mit der personunabhängigen Kommunikation in Organisationen als Mensch fertig zu werden und meine Handlungsspielräume realistisch zu erkennen und zu nützen.

LG an alle Aivlys

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